Sägen leicht erklärt

Sägen sind wohl eines der am häufigsten verwendeten Werkzeuge in der heimischen Werkstatt. Bei den verschiedensten Projekten finden Hand- und Elektrosägen ihren Einsatz. Was ihr bei der Handhabung der jeweiligen Sägetypen beachten solltet und welche Tipps und Tricks euch die Sägearbeiten erleichtern können, haben wir euch hier zusammengestellt.

Vorsorge schützt vor Nachsorge!

Da ihr beim Sägen mit scharfen Werkzeugen arbeitet, ist es empfehlenswert sich im Vorfeld richtig zu schützen. Je nach Sägetyp solltet ihr einen Gehörschutz, eine Schutzbrille oder auch Arbeitshandschuhe tragen, um das Verletzungsrisiko zu minimieren.

Säubert zudem euren Arbeitsplatz gründlich, so dass euch keine Gegenstände beim Sägen behindern und ihr ungestört arbeiten könnt. Achtet auch darauf euren Werkstückunterlage gut zu positionieren, damit ihr später nicht in sie hineinschneidet.

Vor den Sägearbeiten solltet ihr auch eure Sägeblätter auf Beschädigungen und Zustand prüfen.
Stumpfe und beschädigte Sägeblätter sollten zwingend ausgetauscht werden, um optimale Schnittergebnisse zu erzielen.

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Die Auswahl der richtigen Säge

Für viele von euch stellt sich vielleicht die Frage, welche Säge die Richtige für euer Vorhaben ist. Entscheidend bei der Auswahl sind neben dem Material, welches ihr bearbeiten wollt, auch die Ergonomie der Säge. Die Säge sollte gut in eurer Hand liegen, damit ihr später eure Werkstücke mit fließenden Bewegungen bearbeiten könnt, ohne die Sägearbeiten aufgrund von Ermüdungserscheinungen unterbrechen zu müssen. Dies ist vor allem bei Handsägen ausschlaggebend.

Beim Material können grundsätzlich Sägen für Holz- und Metallarbeiten unterschieden werden. Je nach eurem Sägevorhaben entscheidet sich hierbei welche Zahnung eure Säge aufweisen sollte. Für grobes Zusägen reicht es, wenn ihr eine Säge mit wenigen Zähnen pro Zentimeter zur Hand nehmt. Je feiner eure Sägeschnitte jedoch sein sollen, desto mehr Zähne pro Zentimeter sollte eure Säge vorweisen. Metallsägen verfügen generell über mehr Zähne pro Zentimeter als Holzsägen und sind mit ihren gehärteten Zähnen der Stärke des Materials angepasst.

Die richtige Handhabung eurer Säge

Jede Säge unterscheidet sich in ihrer Handhabung. Nachfolgend findet ihr die wichtigsten Sägetypen und deren richtige Handhabung.

Handsäge

Neben der Ergonomie ist auch die richtige Handhaltung für ein entlastendes Arbeiten mit der Handsäge entscheidend. Achtet daher darauf das Handgelenk möglichst gerade beim Sägen zu halten und es nicht abzuknicken.

Für einen sauberen Schnitt mit der Handsäge solltet ihr den Druck mit dem ihr beim Sägen arbeitet dosieren. Nutzt beim Arbeiten die komplette Länge eures Sägeblattes aus und beginnt mit mäßigem Druck in euer Werkstück zu sägen. Habt ihr den Anfang gemacht, könnt ihr den Druck beim Sägen erhöhen. Arbeitet hierbei in Stoßrichtung und nehmt den Druck beim Zurückziehen der Säge heraus, sodass diese entlastet wird.

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Bei Handsäge mit Japanzahnung findet ein umgekehrtes Prinzip statt. Das sich leicht zu bewegende Sägeblatt arbeitet nicht auf Stoß, sondern auf Zug. Hier gilt es somit eine nach hinten ziehende Bewegung mit der Säge auszuführen und sie dagegen in Stoßrichtung hinsichtlich des Drucks zu entlasten.

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Stichsäge

Bei dem Einsatz der Stichsäge ist es wichtig, dass zu bearbeitende Werkstück richtig zu platzieren und zu fixieren. Ist das Werkstück richtig platziert, kann sich das Sägeblatt später frei bewegen. Achtet hierbei auch darauf, dass sich unterhalb des Werkstückes nichts befindet, dass euch beim Zusägen stören würde.
Für optimale Schnittergebnisse könnt ihr das Werkstück zusätzlich mit Zwingen festspannen, so dass es nicht mehr frei schwingen kann und sich das Stichsägeblatt mühelos durch das Werkstück führen lässt.

Achtet beim Ansetzen eurer Stichsäge darauf, dass diese gerade auf dem Werkstück aufliegt. Beim Sägen braucht ihr im Gegensatz zur Handsäge nur wenig Druck ausüben, um euch durch das Werkstück zu arbeiten. Das Stichsägeblatt berührt das Werkstück dabei erst, wenn die Maschine eingeschaltet wurde.
Bevor ihr die Stichsäge wieder aus dem Sägeschnitt heraus zieht, muss das Sägeblatt still stehen, um Verletzungen vorzubeugen.

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Wollt ihr mit der Stichsäge Rundungen sägen oder die Sägerichtung ändern, braucht ihr lediglich das hintere Ende der Stichsäge leicht zu bewegen.

Beim Aussägen von einzelnen Ausschnitten eines Werkstücks, könnt ihr zunächst mit der Bohrmaschine ein oder mehrere Löcher bohren. Die Löcher sollten dabei in der Nähe des inneren Ausschnitts platziert werden und groß genug sein, um das Sägeblatt hindurch stecken zu können. Beginnend von den Löchern aus kann nun der Ausschnitt ganz einfach ausgesägt werden.

Bei dem Zusägen enger Kurven im Werkstück kann ein Entlastungsschnitt angewendet werden. Hierbei schneidet man von mehreren Punkten an der Außenkante des Werkstücks aus in Richtung der vorgesehenen Schnittstelle. So fallen beim Zusägen der Schnittstelle einzelne Teile des Werkstücks ab und das Sägeblatt kann dank des größeren Spielraums einfacher geführt werden.

Vorsicht bei kabelgebundenen Maschinen!

Kabelgebundene Maschinen können in der Handhabung sehr tückisch sein. Einmal nicht aufgepasst und schon hat man das Kabel der Maschine beim Sägen mit durchgetrennt. Achtet daher darauf, dass das Kabel beim Schnitt immer außerhalb der Reichweite eures Sägeblattes platziert ist.
Guckt ggfs. auch noch einmal unter euer Werkstück, um sicher zu gehen, dass das Kabel auch dort nicht in das Sägeblatt geraten kann.

Kreissäge

Bei Kreissägen kann zwischen Hand- und Tischkreissägen unterschieden werden.
Mit der Handkreissäge und einer Führungsschiene können Millimeter genaue Zuschnitte gemacht werden. Hierzu wird zunächst das Werkstück festgespannt und darauf die Führungsschiene aufgesetzt, so dass sie an beiden Enden ein wenig übersteht. Danach kann die Handkreissäge angesetzt werden. Achtet hierbei darauf, dass sie beim Ansetzen ausgeschaltet ist und das Werkstück nicht berührt. Schaltet die Handkreissäge ein und wartet mit dem Ansetzen an das Werkstück bis ihr die richtige Drehzahl erreicht habt. Führt die Säge sachte nach vorn und bewegt sie für einen sauberen Schnitt in einer konstanten fließenden Bewegung weiter.

Tischkreissägen sind im Gegensatz zu Handkreissägen weniger mobil, eignen sich dafür aber zum Schneiden großer Werkstücke. Bei Bedarf kann die Auflagefläche einer Tischkreissäge durch Elemente zur Tischverbreiterung sogar noch vergrößert werden.

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Kettensäge

Kettensägen kommen vor allem bei Forst – und Holzarbeiten zum Einsatz.
Vor der Inbetriebnahme der Kettensäge sollte die Bedienungsanweisung gründlich gelesen werden, um sich mit der Handhabung vertraut zu machen und Verletzungen vorzubeugen. Zudem solltet ihr bei der Arbeit mit Kettensägen unbedingt auf euren Eigenschutz achten. Mit einer Schnittschutzhose, einem Schutzhelm mit Visier, Sicherheitsschuhen, Gehörschutz und enganliegender Oberbekleidung seid ihr an den richtigen Stellen geschützt.

Kontrolliert zuerst den Zustand und die Spannung der Kette, sowie den Füllstand des Tanks, sofern ihr eine motorisierte Kettensäge verwendet. Die Kette eurer Säge sollte nicht zu fest und nicht zu locker sitzen. Könnt ihr sie noch leicht ziehen, hat sie die richtige Spannung.

Habt ihr eure Kettensäge gründlich kontrolliert, könnt ihr sie in Betrieb nehmen. Legt zunächst die Kettenbremse ein und legt sie dann auf den Boden. Haltet die Kettensäge auf dem Boden aufliegend am Griff fest und betätigt den Seilzug. Nach dem Anspringen des Motors könnt ihr Gas geben, die Maschine vom Boden aufnehmen und die Kettenbremse wieder lösen.

Zum Sägen wird bei der Kettensäge die Schwertunterseite verwendet. Der Schnitt erfolgt hierbei durch eine ziehende Bewegung der Kettensäge. Führt man dagegen den Schnitt mit der Schwertoberseite aus kann es bei einigen Kettensägen zu einem Rückschlag kommen. Es ist daher dringend zu empfehlen die jeweilige Bedienungsanleitung der Säge gründlich zu lesen.

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Achtet bei der Arbeit mit der Kettensäge darauf sie mit beiden Händen zu halten und einen sicheren Stand zu haben.

Beim Zusägen von Schnittholz kann es hilfreich sein, zuerst sogenannte Anstiche durchzuführen, um sich die Arbeit beim Schnitt zu erleichtern.

Motorsägen sondern giftige Abgase ab, die gesundheitsschädlich sein können. Daher ist es wichtig auf eine gute Durchlüftung des Arbeitsplatzes zu achten, sofern ihr die Kettensäge nicht im Freien verwendet.

Schräges Zusägen leicht gemacht

Bei einigen Heim- und Handwerkerprojekten müssen Werkstücke in einem bestimmten Winkel zugesägt werden. Hierbei kommen Gehrungssägen oder Gehrungsläden zum Einsatz.

Eine Gehrungslade die aus Holz oder Kunstsoff bestehen kann, ist hilfreich bei Sägeschnitten mit einem Winkel von 45° und 90° Grad. Das zuzusägende Werkstück wird an der Gehrungslade festgespannt und mit der passenden Säge anhand der vorgegebenen Schnitte der Gehrungslade zugesägt.
Mit Hilfe einer Gehrungslade können Winkel sogar nach links oder rechts gesägt werden.

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Gehrungssägen dagegen sind ein Werkzeug, bei dem die Sägefunktion und die Funktion eines Gehrungsladens miteinander verschmelzen. Die Säge ist dabei an einer waagerechten Stange befestigt und kann in ihrem Winkel individuell auf das zuzusägende Werkstück eingestellt werden.

Damit die Werkstücke im gewünschten Winkel und an der richtigen Stelle zugesägt werden, empfiehlt es sich im Vorhinein die entsprechenden Stellen mit einem Bleistift zu kennzeichnen. Bevor ihr das richtige Werkstück zusägt, solltet ihr ein zwei Probeschnitte an Resten anderer Werkstücke durchführen. So geht ihr sicher, dass das Schneidergebnis euren Vorstellungen entspricht.

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Sägen richtig pflegen

Verrostete Sägeblätter führen dazu, dass die Zahnspitzen zerstört werden und somit die Leistungsfähigkeit der Sägen vermindert wird. Daher gilt es die Sägeblätter eurer Sägen regelmäßig auf Rost zu überprüfen und ggfs. auszutauschen.

Bei Holzsägen kann es zu Harzablagerungen auf dem Sägeblatt kommen, die dazu führen, dass eure Sägen verklemmen. Hier kann Diesel, Petroleum oder Spiritus Abhilfe verschaffen. Einfach das Sägeblatt damit einreiben und so den Harz entfernen. Und auch beim Sägen von harzhaltigen Hölzern kann das Sägeblatt für eine bessere Schnittleistung zuvor mit Petroleum eingerieben werden.

Ist eure Säge gerade nicht im Einsatz könnt ihr sie mit einem Öllappen einreiben und sie an einem trockenen Ort aufbewahren, bis ihr sie für euer nächstes Projekt wieder hervorholt.

Alte Sägen, die auch mit den richtigen Pflegetipps nicht mehr fit gemacht werden können, müssen nicht zwangsläufig aussortiert werden aus eurem Werkstattfundus. Für Arbeiten mit Gipskarton z.B. empfiehlt es sich auf alte Sägen zurückzugreifen, da das Material ein schnelleres Abstumpfen des Sägeblattes fördert.

Elektrowerkzeugzubehör für Sägen

Elektrowerkzeug für das Sägen

Handwerkzeug für das Sägen