Mittlerweile gehört auch in vielen Werkstätten von Heimwerkern und Heimwerkerinnen eine Oberfräse zur Grundausstattung. Mit ihr lassen sich Werkstücke einfach geometrisch formen.
Worauf beim Fräsvorgang zu achten ist, welcher Fräser sich wofür eignet und welche Tipps und Tricks ihr sonst noch beachten solltet, findet ihr in diesem Beitrag.
Welcher Fräser ist der Richtige?
Nutfräser
Der Nutfräser ist für das präzise Fräsen von Nuten in faserigen Hart- und Weichhölzern, sowie Plastik- und Plattenwerkstoffen geeignet. Während aus HSS-Stahl gefertigte Nutfräser für optimale Ergebnisse bei Weichhölzern sorgen, sind hartmetallbestückte Nutfräser sowohl für Weich- als auch Harthölzer geeignet.
V-Nutfräser
Der V-Nutfräser, eine Spezialform des Nutfräsers, wird vor allem für das Fräsen von V-Nuten, dekorativen Ziernuten und der Strukturierung von Oberflächen verwendet. Er empfiehlt sich vor allem auch für das Freihandarbeiten.
T-Nutenfräser
Der T-Nutenfräser sollte in keinem Heimwerkerhaushalt fehlen. Mit seinen präzisionsgeschliffenen Schneiden ist er optimal für das Fräsen von T-Nuten, Bilderschlitzen, Schlüssellochaufhängungen und dem Herstellen von Schlitzen für Elektrokabel. Er arbeitet sich mühelos in Weich- und Hartholz, sowie in Plattenwerkstoffe.
Scheibennutfräser
Kommt es darauf an gerade Nuten in schmale Kanten zu fräsen, ist der Scheibennutfräser das richtige Tool. Mit ihm lassen sich Nut- und Feder-Verbindungen, Verbinderplättchen/Flachdübel oder auch Dichtungen optimal herstellen. Er arbeitet sich mühelos in alle Werkstücke aus Hart- und Weichholz sowie aus Plattenwerkstoffen.
Für das optimale Abrunden von Kanten an Regalen, Tischplatten, Schränken oder Fenstern ist der Abrundfräser genau richtig. Mit ihm lassen sich sowohl Werkstücke aus Weich- und Hartholz sowie aus Plattenwerkstoffen mühelos bearbeiten.
Mit dem Stabfräser lassen sich einfach und schnell Viertelstab-Profile erstellen.Seine präzisionsgeschliffenen Schneiden arbeiten sich mühelos in Weich- und Hartholz und sorgen für optimale Fräsergebnisse.
Hohlkehlfräser finden ihren Einsatz beim Fräsen von Hohlkehlen, Kantenprofilen, dekorativen Ziernuten und der Strukturierung von Oberflächen. Eingespannt in eine Oberfräse oder Kopierfräsmaschine lassen sich mit ihnen Werkstücke aus Weichholz und Hartholz bearbeiten.
Der Fasenfräser hilft beim Anfasern von Kanten an regelmäßigen oder geschweiften Werkstücken. Er findet Verwendung bei der Bearbeitung von Weich- und Hartholz sowie Plattenwerkstoffen.
Mit dem Kantenfräser lassen sich die Kanten an regelmäßigen oder geschweiften Werkstücken bearbeiten. Hierbei ist ein wenig Geschick gefordert, da die Oberfräse entlang der Kante des Werkstücks geführt wird und so schnell kippen kann.
Der Profilfräser kommt beim Erstellen von profilierten Werkstücken im Möbelbau, von Rahmen- und Kranzprofilen und von Bilderrahmen zum Einsatz. Mit diesem Fräsertyp lassen sich sowohl Werkstücke aus Hart- und Weichholz als auch aus Plattenwerkstoffen bearbeiten.
Gravierfräser sind ideal für die Personalisierung eines Werkstücks. Schöne Schriftzüge oder Gravuren lassen sich dank ihm schnell und einfach in Werkstücke aus Massivholz oder aus Plattenwerkstoffen fräsen.
Der Falzfräser findet vor allem Anwendung im Möbelbau. Mit ihm lässt sich Massivholz präzise fälzen. So lassen sich z.B. Türen, Fenster oder Bilder optimal bearbeiten. Ebenso eignet sich dieser Fräser zur Bearbeitung von Hart- und Weichholz, sowie Plattenwerkstoffen.
Bündigfräser werden eingesetzt zum Bündig- oder Ausfräsen von Öffnungen für Steckdosen oder Schaltern. Und auch für das Bündig- oder Ausfräsen von Lichtausschnitten im Wand-, Laden- und Messebau sind sie die idealen Helfer. Sie eignen sich dabei für die Bearbeitung von Weich- und Hartholz sowie Plattenwerkstoffen und Kunststoffkanten.
Der Zinkfräser findet Verwendung bei der Herstellung von offenen und verdeckten Schwalbenschwanz-Zinkverbindungen von Korpussen und Schubladen im Möbelbau sowie bei der Bearbeitung von Weich- und Hartholz.
Wie fräse ich richtig?
Ob zum Fräsen oder Profilieren von Kanten, Dübeln, Nuten oder Verzierungen – erst durch die richtige Anwendung eines Fräsers lassen sich Werkstücke optimal formen. Dabei ist nicht nur die Entscheidung für den richtigen Fräser entscheidend sondern auch das richtige Fräsen an sich und die Vorbereitung.
Gut vorbereitet in den Fräsvorgang starten
Sucht euch zunächst die passende Maschine und den passenden Fräser zu eurem Projekt und eurem Werkstück. Solltet ihr nicht genau wissen, welcher Fräser der richtige für euer Projekt ist, haben wir euch in einer Übersicht die gängigsten Fräserformen und wo sie einzusetzen sind, zusammengefasst. Seid ihr euch immer noch nicht sicher, ob ihr den richtigen Fräser für euer Projekt gefunden habt, helfen euch die Berater im Fachhandel gerne weiter.
Der passende Fräser und die richtige Maschine sind gefunden, dann kann es an die Montage des Fräsers gehen. Stellt hierfür zunächst die richtige Frästiefe ein und dann die Drehzahl. Bei der Regulierung der Drehzahl ist darauf zu achten, dass sie nicht zu hoch eingestellt wird, um Rückschläge der Maschine zu vermeiden und sie auch nicht zu niedrig einzustellen, um die Schneiden des Fräsers nicht heiß laufen zu lassen. Letzteres würde den Fräser schneller stumpf werden lassen
Bevor ihr nun starten könnt mit dem Fräsen solltet ihr euer Werkstück gut sichern. Wählt für kleinere Werkstücke am besten spezielle Spannvorrichtungen, damit ein sicheres Arbeiten garantiert ist. Bei dem Sichern von Werkstücken aus Weichholz ist darauf zu achten, sie nicht zu fest einzuspannen, da sie sonst beim Bearbeiten brechen können. Werkstücke aus Hartholz dagegen können fest eingespannt werden.
Denkt bei den Vorbereitungen auch unbedingt an eure eigene Sicherheit. Wollt ihr mit einem Fräser Werkstücke aus Holz bearbeiten, entsteht feinster Holzstaub. Dieser kann eine Gefahr für eure Atemwege und die allgemeine Sicherheit darstellen, da er leicht entzündlich ist. Schützt euch daher am besten mit einer Schutzmaske vor dem feinen Holzstaub. Sicherheitshandschuhe und Schutzbrille sind zudem ein Muss bei Arbeiten mit der Oberfräse.
Einige Maschinen besitzen auch eine Absaugvorrichtung, die den entstehenden Staub gleich absaugen kann.
Der Fräsvorgang
Ihr habt das Werkstück sicher eingespannt und euch vor Holzstaub geschützt? Dann her mit der Oberfräse.
Oberfräse einstellen und richtig platzieren
Schaltet die Oberfräse zunächst ein und bringt sie auf die gewünschte Drehzahl. Danach könnt ihr den Fräser absenken und richtig arretieren, bevor ihr ihn dann langsam an das Werkstück führt.
Wollt ihr eine Fläche mit dem Fräser bearbeiten, lässt sich die Oberfräse einfach senkrecht auf dem Werkstück platzieren. Die Bearbeitung von Kanten dagegen erfordert ein wenig mehr Feingefühl, da hier die Oberfräse nicht senkrecht angesetzt werden kann und ein leichtes Abrutschen der Oberfräse möglich ist.
Mit einem kleinen Holzstück kann das Kippen des Fräsers erschwert werden. Festgespannt neben das Werkstück, hat eure Maschine so eine größere Auflagefläche und kippt nicht mehr so einfach zur Seite. Das Holzstück sollte dabei nicht höher als das Werkstück selber sein, um eine ebene Fläche zu haben.
Die richtige Vorschubgewschwindigkeit beachten
Habt ihr die Fräse angesetzt, solltet ihr mit einem gleichmäßigen Vorschub und wenig Druck in Gegenlaufrichtung arbeiten. So verhindert ihr mögliche Brandspuren und könnt die Maschine optimal kontrollieren und den Materialabtrag bestimmen. Arbeitet dabei auch immer mit der richtig dosierten Vorschubgeschwindigkeit. Seid ihr zu schnell mit der Oberfräse unterwegs, wird euer Fräser zu stark beansprucht und verschleißt schneller. Eine zu gering gewählte Geschwindigkeit dagegen verursacht unschöne Verfärbungen auf dem Werkstück. Ob ihr langsamer oder zügiger fräsen solltet, verrät euch auch das Material eures Werkstücks. Es gilt je härter das Material, desto langsamer sollte gefräst werden und je weicher das Material, desto höher ist die Vorschubgeschwindigkeit anzusetzen.
Schritt für Schritt fräsen
Oft ist es sinnvoll den Fräsvorgang in mehrere Schritte aufzuteilen. Gerade beim Bearbeiten von größeren Flächen. Hier ist es hilfreich zunächst Konturen zu fräsen, um sich die Arbeit zu erleichtern. Achtet dabei darauf, dass die Fräser nur wenig eintauchen. Nut- und V-Fräser sind hierfür die passenden Fräsertypen. Sind die Konturen gefräst, kann im nächsten Arbeitsschritt der Fräser auf die gewünschte Tiefe eingestellt und die Fläche des Werkstücks entsprechend bearbeitet werden.
Sollte sich euer Fräskopf einmal verkanten, könnt ihr das Werkstück einfach umspannen und es von der anderen Richtung noch einmal anfräsen.
Den Fräsvorgang beenden
Habt ihr euer Werkstück fertig bearbeitet, kann der Fräskopf vom Werkstück entfernt werden. Lasst ihn nicht im Werkstück verharren und dabei auslaufen. Dies verursacht nur unschöne Verfärbungen. Sobald ihr ihn vom Werkstück entfernt habt, könnt ihr die Arretierung des Fräsers lösen und ihn auslaufen lassen.
Formen fräsen
Mit Fräsern lassen sich verschiedene Formen fräsen. Worauf es beim Fräsen der gängigsten Formen ankommt, haben wir euch hier kurz zusammengestellt.
Nuten fräsen
Das Fräsen von Nuten ist deutlich einfacher als das Profilieren eines Werkstücks. Bei dem Herstellen von Nuten kann die Oberfräse einfach senkrecht auf das Werkstück gesetzt werden und findet somit einen sicheren Halt. Für eine sichere Handhabung und ein optimales Ergebnis, kann es hilfreich sein einen Parallelanschlag zur Hand zu nehmen und diesen auf dem Werkstück zu montieren.
Dübel fräsen
Dübel lassen sich mit der Oberfräse und dem passenden Fräser einfach in das Werkstück arbeiten. Die Grundplatte der Oberfräse sorgt dafür, dass in einem exakt rechten Winkel gearbeitet werden kann.
Kreise fräsen
Kreise im Werkstück lassen sich ganz einfach mit der Oberfräse herstellen. Hierbei hilft eine Schablone für die exakte Ausrichtung der Maschine. Die Schablone könnt ihr dafür ganz einfach selbst herstellen oder auf eine vorgefertigte Schablone zurückgreifen.
Holz richtig fräsen
Viele Fräsarbeiten vor allem im Heimwerkerbereich finden in Holz statt. Dabei sind einige Aspekte zu beachten.
Das Material Holz
Schon beim Kauf eures Holzes solltet ihr darauf achten, dass es trocken ist und das möglichst wenig Astgabelungen vorhanden sind. Diese können ansonsten aufgrund ihrer Härte beim späteren Fräsvorgang den Kopf des Fräsers zerstören oder sich beim Bearbeiten des Werkstücks lösen und so für unschöne Löcher im Holz sorgen.
Das Holz mit dem richtigen Druck bearbeiten
Beim Fräsen von Holz ist zwingend auf die Frästiefe, den richtigen Druck beim Fräsen und einer guten Dosierung der Schnittgeschwindigkeit/Vorschubgeschwindigkeit zu achten. Andernfalls können Brandspuren im Werkstück entstehen.
Der richtige Fräser
Für eure Fräsarbeiten solltet ihr immer den richtigen Fräser zur Hand nehmen, um die gewünschten Ergebnisse zu erzielen. Achtet dabei auch darauf, dass der Fräser stets geschärft ist. So werden Brandspuren und Ausrisse im Werkstück verhindert.
Die richtige Pflege
Für eine längere Freude an euren Fräsern ist es wichtig sie hin und wieder zu pflegen. Mit der Zeit werden Fräser durch Ablagerungen oder die Abnutzung beim Fräsen stumpf. Daher solltet ihr eure Fräser regelmäßig kontrollieren und pflegen. Schaut dabei auch nach Schäden am Fräser, die möglicherweise nicht wieder behoben werden können. Dann gilt es den alten Fräser gegen einen neuen auszutauschen.
Fräser richtig pflegen
Weist euer Fräser dagegen nur einige Gebrauchsspuren auf, kann er durch einfache Mittel wieder fit gemacht werden. Achtet bei der Reinigung des Fräsers darauf dessen Kugellager zu schützen. Mit Mitteln, wie Aceton, Petroleum oder auch Bremsreiniger könnt ihr Ablagerungen am Fräser leicht entfernen. Während Aceton und Bremsreiniger nahezu sofort wirken, muss Petroleum erst ein wenig einwirken. Danach kann der Fräser noch mit einer Bürste bearbeitet und so auch der letzte Schmutz von ihm entfernt werden.
Fräser schleifen
Für den richtigen Schliff eurer Fräser sorgen Schleifsteine oder eine Schleifkarte. Nehmt dazu den zuvor gesäuberten Fräser zur Hand und setzt ihn mit der Innenseite an das jeweilige Schleifmittel. Mit einer Zugbewegung zu euch hin, könnt ihr so die Schneiden des Fräsers wieder fit machen. Wiederholt den Schleifvorgang einige Male, bevor ihr den Fräser am Ende noch einmal mit einem trockenen Tuch von Staub- und Schleifresten entfernt.
Mit ein wenig Öl eingerieben, kann er dann wieder in eurer Werkstatt verstaut werden.
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